In dieser „Gute Nacht“-Geschichte macht sich ein kleiner Vogel auf die Suche nach dem Schlüssel zum Glück. Unterwegs spricht er mit anderen Tieren und lernt eine wertvolle Lektion über das wahre Wesen des Glücks. Viel Spaß!

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Es war einmal ein kleiner Vogel namens Fridolin.

Fridolin liebte es, den ganzen Tag zu singen und zu spielen, und er war immer auf der Suche nach Möglichkeiten, sich noch glücklicher zu machen.

Eines Tages beschloss Fridolin, dass er der glücklichste Vogel der Welt sein wollte.

Ja, er dachte, wenn er nur dieses eine Ziel erreichen könnte, würde er für immer glücklich sein.

Also machte er sich auf die Reise, um den Schlüssel zum Glück zu finden.

Als Erstes sprach Fridolin mit der weisen alten Eule, die ihm sagte, dass Glück kein Ziel ist, sondern ein Gefühlszustand.

Fridolin nickte zustimmend, aber verstand eigentlich gar nicht, was das bedeutete.

Also sprach er mit den Eichhörnchen, die ihm sagten, dass Glück bedeutet, viele Nüsse zu haben, die man aufbewahren kann.

Aber Fridolin mochte keine Nüsse.

Er sprach mit den Kaninchen, die ihm sagten, dass Glück bedeutet, eine gemütliche Höhle zu haben, in der man schlafen kann.

Aber Fridolin mochte keine Höhlen.

Fridolin sprach sogar mit den Schnecken, die ihm sagten, dass Glück bedeutet, sich langsam zu bewegen und die Landschaft zu genießen.

Aber Fridolin mochte es nicht, sich langsam zu bewegen.

Egal, mit wem er sprach, Fridolin konnte den Schlüssel zum Glück nicht finden.

Eines Tages fühlte sich Fridolin sehr traurig und verloren.

Er saß mit gesenktem Kopf auf einem Ast, als ein freundliches Streifenhörnchen auf ihn zu huschte.

„Hallo, Fridolin!“, sagte das Streifenhörnchen und lächelte. „Was ist denn los? Du siehst so traurig aus.“

Fridolin erzählte dem Streifenhörnchen von seiner Suche nach dem Glück und dass er den Schlüssel dazu nicht finden konnte.

Das Streifenhörnchen dachte einen Moment lang nach und sagte dann: „Nun, Fridolin, vielleicht suchst du das Glück an den falschen Stellen.“

„Wie meinst du das?“, fragte Fridolin neugierig.

Das Streifenhörnchen fuhr fort: „Vielleicht ist Glück etwas, das du nicht außerhalb von dir selbst finden kannst. Vielleicht ist es etwas, das du in dir selbst erschaffst.“

Fridolin war verwirrt.

„Wie kann ich das Glück in mir selbst schaffen?“

Das Streifenhörnchen lächelte.

„Du fängst damit an, dich auf die Dinge zu konzentrieren, die dich glücklich machen. Anstatt zu versuchen, das Glück in Dingen oder Orten zu finden, schaffst du es, indem du die Dinge tust, die du liebst und Zeit mit den Menschen verbringst, die du liebst.“

Fridolin dachte einen Moment lang darüber nach.

Es machte Sinn.

Fridolin wurde klar, dass er sich so sehr darauf konzentriert hatte, glücklich zu werden, dass er vergessen hatte, einfach nur glücklich zu sein.

Er nahm einen tiefen Atemzug, schloss die Augen und dachte an all die Dinge, die ihn glücklich machten – singen, mit seinen Freunden spielen, die Sonne auf seinem Gefieder spüren.

Und einfach so fühlte er sich glücklich.

Nicht, weil er etwas erreicht hatte, sondern weil er mit dem zufrieden war, was er war und was er hatte.

Von diesem Tag an erkannte Fridolin, dass Glück kein Ziel ist, das man erreichen muss, sondern etwas, was man einfach fühlen kann.

Er sang und spielte, wie er es immer getan hatte, aber jetzt tat er es mit einem neuen Gefühl der Zufriedenheit und Freude.

Und so lebte Fridolin glücklich bis ans Ende seiner Tage, denn er wusste, dass das Glück immer in ihm war und darauf wartete, gefühlt zu werden, wann immer er es wollte.