In einer zauberhaften Winterwelt, hoch oben in den Wolken, lebt der kleine Engel Lilly. Sie liebt Abenteuer und erhält die ehrenvolle Aufgabe, den Weihnachtsstern zum großen Fest zu bringen. Doch ein Windstoß wirbelt alles durcheinander, und der Stern geht verloren. Lilly muss all ihren Mut zusammennehmen und mit der Hilfe neuer Freunde durch verschneite Wälder reisen, um das Weihnachtsfest zu retten.
Viel Spaß mit dieser Weihnachtsgeschichte!
…
In einem weit entfernten Himmelreich lebte der kleine Engel Lilly.
Sie war bekannt für ihr fröhliches Lächeln und ihre Neugierde, aber auch dafür, manchmal ein wenig tollpatschig zu sein.
Eines Tages erhielt sie eine wichtige Aufgabe: Sie sollte den Weihnachtsstern zum Dorfplatz bringen, damit er auf dem großen Weihnachtsbaum erstrahlen konnte.
„Pass gut auf ihn auf, Lilly“, warnte der alte Engel Gabriel, als er ihr den glitzernden Stern überreichte. „Ohne ihn wird Weihnachten nicht komplett sein.“
„Keine Sorge, Gabriel! Ich werde gut auf ihn aufpassen“, versprach Lilly und machte sich auf den Weg durch die Wolken.
Doch während sie flog, geschah es: Ein starker Windstoß erfasste Lilly.
Sie klammerte sich fest an den Stern, aber der Wind war zu stark. Der Weihnachtsstern glitt ihr aus den Händen und fiel hinab auf die Erde.
Lilly war entsetzt. „Oh nein, was habe ich nur getan?“
Sofort flatterte sie hinunter zur Erde, um den Stern zu suchen. Sie landete in einem verschneiten Wald, der im Mondschein silbrig glitzerte. Lilly schaute sich um, doch vom Stern war nichts zu sehen.
„Vielleicht kann mir jemand helfen“, murmelte sie.
Plötzlich hörte sie ein Rascheln.
Ein kleines Eichhörnchen tauchte aus dem Schnee auf.
„Wer bist du?“, fragte es neugierig.
„Ich bin Lilly, ein Engel, und ich habe den Weihnachtsstern verloren. Hast du ihn gesehen?“
Das Eichhörnchen überlegte kurz.
„Ich habe ein seltsames Glitzern im dunklen Teil des Waldes gesehen. Aber Vorsicht, dort lebt der griesgrämige Eulenmeister Elrik. Er mag keine Besucher.“
„Danke, kleiner Freund!“, sagte Lilly und machte sich mutig auf den Weg.
Der dunkle Teil des Waldes war unheimlich.
Die Bäume standen dicht beieinander, und die Zweige knarrten im Wind.
Plötzlich tauchte eine riesige Eule vor Lilly auf. Es war Elrik.
„Wer wagt es, meinen Wald zu betreten?“, fragte er mit tiefer Stimme.
„Bitte, Herr Elrik“, sagte Lilly höflich, „ich suche den Weihnachtsstern. Haben Sie ihn vielleicht gesehen?“
Die Eule musterte Lilly misstrauisch.
„Warum sollte ich dir helfen?“
Lilly überlegte einen Moment.
„Weil Weihnachten für alle da ist. Der Stern bringt Licht und Freude in die Welt – auch in Ihren Wald.“
Elrik schnaubte, aber er zeigte schließlich ein winziges Lächeln. „Na gut, kleiner Engel. Ich habe ihn gesehen. Er ist in den Zweigen der alten Tanne hängen geblieben.“
Lilly bedankte sich und flog zur alten Tanne. Dort, hoch oben zwischen den Ästen, hing der Weihnachtsstern, funkelnd und wunderschön.
Doch wie sollte Lilly ihn erreichen?
Plötzlich erschien das Eichhörnchen wieder, begleitet von einem Schwarm kleiner Vögel.
„Wir helfen dir!“ riefen sie.
Das Eichhörnchen kletterte geschickt den Baum hinauf, während die Vögel Lilly stützten. Gemeinsam holten sie den Stern sicher hinunter.
„Danke euch allen!“, sagte Lilly glücklich.
Doch der Stern hatte durch den Fall seinen Glanz verloren. Lillys Freude verwandelte sich in Sorge.
„Oh nein, ohne sein Funkeln wird er den Baum nicht erleuchten können.“
Elrik, der alles beobachtet hatte, trat näher.
„Vielleicht kann ich helfen“, sagte er. Mit einem kräftigen Flügelschlag wirbelte er Sternenstaub vom Waldboden auf.
Der Stern begann wieder zu leuchten, heller als je zuvor.
„Jetzt aber schnell!“, rief Lilly und flog mit dem Weihnachtsstern zurück ins Dorf.
Gerade rechtzeitig erreichte sie den Platz, wo die Dorfbewohner gespannt warteten.
Lilly setzte den Stern auf die Spitze des Baumes, und sofort erstrahlte der ganze Platz in warmem, goldenem Licht.
Die Menschen jubelten, und Lilly fühlte sich so glücklich wie nie zuvor.
Sie blickte zum Wald zurück und sah, wie das Licht des Sterns auch die düsteren Bäume erhellte.
Selbst Elrik sah ein bisschen weniger griesgrämig aus.
Von diesem Tag an wusste Lilly, dass Weihnachten nicht nur von einem Stern, sondern auch von der Hilfe und Freundlichkeit anderer lebt.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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