In dieser Geschichte, erfährst du, wie die Pizza erfunden wurde. Na ja, es ist eine von vielen Legenden zur Erfindung dieser leckeren Speise. Viel Spaß!
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Vor mehr als hundert Jahren lebte Pietro mit seiner Frau in einem kleinen italienischen Ort in der Nähe von Neapel.
Pietro hatte erst vor kurzem die kleine Bäckerei seines Vaters übernommen.
Die Menschen kamen gern in seinen kleinen Laden – besonders beliebt war Pietros Zuckerkuchen.
Der „Zuckerkuchen“-Verkauf machte Pietro und Zara zwar nicht reich, aber sie kamen damit gerade so über die Runden.
Du musst wissen, dass die zwei auf dem eigenen Hof Kühe und Hühner hielten.
Durch die Hilfe der Tiere konnte Pietro seine Bäckerei mit Milch, Butter, Käse und Eiern versorgen.
Für den Zuckerkuchen fehlt dann nur noch Mehl und Zucker.
Diese zwei Zutaten kaufte er etwa einmal im Monat ein, immer dann, wenn er genügend Geld zusammen hatte.
Eines Tages war es wieder so weit und er spannte die Pferde vor den Wagen, um in die Stadt zu fahren.
Also fuhr er nach Neapel, um Mehl und Zucker zu besorgen.
Müller Marino verkaufte ihm drei Säcke Mehl.
Der freute sich immer, wenn Pietro kam, denn dieser hatte immer ein Stück Zuckerkuchen für ihn dabei.
Pietro lud die Mehlsäcke auf.
Jetzt musste er noch Zucker kaufen, aber Enrico, der Zuckerhändler, wirkte sehr bedrückt.
Er hatte keinen Zucker.
Aufgrund der langen Trockenheit waren die Zuckerrüben auf vielen Feldern verdorrt und die Zuckerproduktion war eingebrochen.
Pietro war den Tränen nah.
Was sollte er denn nun machen?
Wie sollte er denn Kuchen backen, so ganz ohne Zucker?
Betrübt fuhr er nach Hause.
Seine Frau Zara erwartete ihn bereits.
Sie war schwanger.
Bald sollte ihr erstes Kind zur Welt kommen.
Als sie ihn fragte, warum er nur Mehl gekauft hätte, erzählte er ihr sein Leid.
Zara hatte eine Idee: „Fahr schnell zu Luigi. Er hat bestimmt noch Vorräte und kann uns helfen.“
Pietro machte sich auf den Weg zu Luigi, der auch Bäcker war.
Er war reich und hatte noch einen großen Zuckervorrat.
Pietros Bitte, ihm bis zum nächsten Monat auszuhelfen, schlug er jedoch ab.
„Nein, den Zucker benötige ich leider selbst. Ich kann dir nicht helfen“, sagte er.
Pietro war verzweifelt.
Wie sollte er backen?
Was sollte er seinen treuen Kunden anbieten?
Wie soll er seine Familie ernähren?
Zara stand schon an der Haustür.
Als sie sah, dass er mit leeren Händen kam, liefen ihr die Tränen über das Gesicht.
Pietro versuchte, sie zu trösten.
Er sagte: „Wir dürfen nicht aufgeben! Wir suchen jetzt alles zusammen, was wir an Backzutaten haben. Mal sehen, was man damit machen kann.“
Die beiden stellten Mehl, Butter, Hefe, Milch und Eier auf den Tisch.
Pietro dachte nach.
Für einen Hefeteig reichten die Zutaten.
Doch ein Hefeteig ohne Zucker ist ja eher ein Fladenbrot als ein Kuchen!
Dennoch begann er zu backen.
Zara saß traurig daneben.
Der Teig war fertig.
Zara fragte: „Was legen wir auf den Teig? Wir haben keinen Zucker und ohne Zucker gibt es keinen Kuchen!“
Pietro grübelte und sah durch das Fenster in den Garten.
Dort hingen reife Tomaten.
Er ging hinaus, pflückte die roten Früchte, ohne wirklich zu wissen, warum.
Dann wusch er die Tomaten, schnitt sie in Scheiben und belegte den Teig damit.
Zaras Gesicht hellte sich auf: „Wir backen einen Tomatenkuchen!“
Sie legte noch Zwiebelringe und ein paar Oliven auf den Tomatenkuchen.
Pietro fiel ein, dass noch etwas harter Käse im Kühlschrank lag.
Blitzschnell wurde der Käse gerieben, über den Kuchen gestreut und dann ab damit in den Backofen!
Immer wieder schauten die beiden neugierig in den Ofen, um zu prüfen, ob der Tomatenkuchen bald fertig wäre.
Im ganzen Haus duftete es bald ganz hervorragend.
Dann war es so weit: Der „Kuchen“ sah toll aus!
Der Käse war über den roten Tomaten und den Oliven zerlaufen.
Zara und Pietro setzten sich voller Erwartung an den Tisch, um das erste Stück zu probieren.
Und schon der erste Bissen war ein voller Genuss!
Knuspriger Teig, frische Tomaten und herzhafter Käse – was für eine Freude!
Gleich nachdem sie den „Tomatenkuchen“ aufgegessen hatten, begannen sie damit, noch mehr Tomatenkuchen für die Bäckerei vorzubereiten.
Beide waren fest davon überzeugt, dass die Kunden den Zuckerkuchen zwar vermissen, aber den Tomatenkuchen als Ersatz lieben werden.
Und genau so kam es dann auch.
Der Duft, der aus der Backstube strömte, zog immer mehr Kunden an.
Ein Kunde fragte nach dem Namen des Kuchens.
Pietro überlegte kurz und sagte: „Pizza“.
Er hatte einfach die ersten Buchstaben von Pietro und Zara aneinandergefügt.
Schließlich hatten sie den ersten Tomatenkuchen – oder besser gesagt die erste Pizza – gemeinsam erfunden.
Und dann kam es so, wie du es bestimmt schon ahnst: Die Pizza wurde erst in ganz Italien bekannt und dann in der ganzen Welt.
Pietro und Zara konnten nun von der kleinen Bäckerei mehr als gut leben. Auch für das Baby war jetzt gut vorgesorgt.
Eines Tages kam Luigi vorbei.
Er schämte sich sehr, weil er Pietro in seiner Not nicht mit Zucker ausgeholfen hatte und den ganzen Zucker hatte er doch nicht verbraucht.
Mit zwei großen Säcken voller Zucker und gesenktem Kopf betrat er die Bäckerei.
„Pietro, ich komme, um mich bei dir zu entschuldigen“, sagte er kleinlaut.
Pietro lief auf ihn zu, nahm ihn in seine Arme und sagte: „Luigi, du musst dich nicht entschuldigen, im Gegenteil – ich muss dir danken. Wenn du uns Zucker gegeben hättest, hätten wir weiter Zuckerkuchen gebacken und niemals die Pizza erfunden. Komm, setz dich zu uns, probier ein Stück und lass uns Freunde sein.“
Auf dieser Webseite findest du tolle Geschichten zum Vorlesen für kleine und große Kindern. Entweder einfach zwischendurch zum Entspannen oder abends als „Gute Nacht“-Geschichte, diese kindergerechten Geschichten passen immer.
Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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