Auf dem Bauernhof ist immer viel los, aber sobald es dunkel wird, müssen auch alle Tiere ins Bettchen. Vorher macht Lea mit dem Bauern aber noch eine kleine Runde, um nach den Tieren zu sehen. Wen sie da wohl alles trifft?
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Am Mittag ist Lea auf dem Ferienbauernhof angekommen.
Weil alles neu und aufregend ist, ist sie zur gewohnten Schlafenszeit nicht müde.
Doch heute stört dies niemanden.
Im Gegenteil!
Weil Lea noch wach ist, darf sie den Bauern bei der Abendrunde begleiten.
Im Kuhstall besucht sie das neugeborene Kälbchen.
Es saugt an ihren Fingern. Lea kichert, da das schon ein bisschen kitzelt.
Bei einer Kuh zeigt der Bauer, wie man melkt.
Lea zieht und drückt an einer Zitze herum und nach einigen Versuchen klappt es tatsächlich.
Ein Strahl Milch spritzt aus dem Euter.
„Das dauert aber, bis der Eimer voll ist“, meint Lea stirnrunzelnd.
„Deshalb werden die Kühe heutzutage auch mit der Maschine gemolken“, sagt der Bauer, „aber das habe ich heute schon erledigt. Jetzt sind auch die Tiere müde.“
Er hat kaum ausgesprochen, schon lässt sich das Kälbchen ins Stroh sinken.
Seine Mutter leckt ihm zärtlich über das Fell und legt sich daneben.
Sicherlich träumt sie von dem Tag, an dem sie mit ihrem Jungtier zum ersten Mal auf die Weide darf.
Danach schauen sie in den Hühnerstall.
Viele Hennen und ein Hahn sitzen auf einer Stange.
„Warum haben sie beim Schlafen ihre Köpfe in den Federn stecken?“, wundert sich Lea.
„In der Natur sind sie so vor kaltem Wind geschützt“, erklärt der Bauer, „hier im Häuschen finden sie diese Schlafposition wahrscheinlich einfach gemütlich.“
Ein Huhn sitzt nicht wie die anderen auf der Stange, sondern auf einem Nest.
„Diese Henne brütet“, sagt Bauer Willbrandt, „in ihren Eiern wachsen Küken heran. Deshalb hält sie sie Tag und Nacht warm. Vielleicht schlüpfen die Kleinen bereits, wenn du noch zu Besuch bist. Die Henne kann ihren Nachwuchs kaum noch erwarten und träumt heute Nacht sicher von flauschigen Küken.“
Im Schweinestall wird noch laut geschmatzt.
Neben einem dicken Schwein liegen Ferkel unter einer roten Wärmelampe.
„Das eine Schweinebaby ist so dünn“, meint Lea besorgt.
„Die anderen lassen es nicht an der Muttersau trinken“, erklärt der Bauer, „wir müssen es mit der Flasche füttern.“
Er setzt das Tier auf Leas Schoß und gibt ihr eine Milchflasche.
Es nuckelt daran und trinkt so in wenigen Minuten die ganze Flasche leer.
Dann schmiegt sich das Ferkel an Lea und schließt die Augen.
„Es träumt sicherlich von seinem ersten Matschbad“, flüstert Lea und legt das Tier vorsichtig zurück zu seinen Geschwistern.
Im Kaninchenstall hoppeln viele Langohren durcheinander.
„Kaninchen toben gerne in der Dämmerung“, sagt der Bauer, „nur die hier schlafen schon“.
Er hebt ein Fellbüschel hoch.
Darunter sind winzige, nackte Babyhasen.
„Weil sie noch kein Fell haben, hat die Hasenmama aus ihrem eigenen Pelz ein Nest gebaut. Darin haben sie es warm und kuschelig und können von einer Wiese voller Löwenzahn träumen“, sagt Bauer Willbrandt und deckt die Kleinen wieder zu.
Lea nickt und gähnt.
Der Bauer streicht ihr lachend über das Haar.
„Du solltest jetzt besser auch ins Bett gehen, Lea. Wovon du heute Nacht wohl träumen wirst?“, fragt Bauer Willbrandt.
„Bestimmt davon, dass ich Bäuerin werde“, antwortet Lea und ist sich sicher, dass dieser Traum später Wirklichkeit werden wird!
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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