Prinzessin Thilda & der Zitronenfalter

Onkel Guido
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Prinzessin Thilda & der Zitronenfalter
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Prinzessin Thilda ist schrecklich gelangweilt und sammelt deswegen allerlei Spielzeug, Schmuck und Tiere. Als sie auf einen erneuten Streifzug in den Wald geht, um ein neues Tier für ihre Sammlung zu finden, trifft sie auf ein ganz besonderes Wesen. Bist du auch gespannt, wie die Prinzessin-Geschichte endet?

Klein, aber fein war das Reich, das König Adalbert sein Eigen nannte.

Er war ein gutmütiger Herrscher über Land und Leute.

Stets freundlich trat er seinen Untertanen gegenüber.

Die Menschen dankten es ihm mit Ergebenheit und Treue zum Königshaus.

Alles schien perfekt, hätte Adalbert nicht ein Problem gehabt.

Das Problem hieß „Clementine-Cosinante-Mathilda“ oder kurz Thilda.

Es handelte sich um die Tochter des Königs, der sein einziges Kind abgöttisch liebte.

Und sie deshalb nach Strich und Faden verwöhnte. 

Kaum hatte Prinzessin Thilda einen Wunsch ausgesprochen, wies Adalbert seine Dienerschaft an, das Ansinnen seiner Tochter in die Tat umzusetzen.

Geschah dies nicht in Windeseile, verfiel Thilda in Übellaunigkeit.

Mit mürrischem Gesichtsausdruck erwartete das kleine Mädchen ihre Geschenke.

Ihre Laune besserte sich erst, nachdem des Königs Hofstaat Thildas Sammelsurium an Kleidern, Spielzeugen und Schmuck ein weiteres Objekt hinzugefügt hatte.

Dabei handelte es sich immer öfter um lebende Geschenke.

Da Thilda Tiere mochte, suchte sie einen flauschigen Kameraden.

Und so war ihr Zimmer alsbald mit Geschöpfen aus Wald und Wiese gefüllt.

Wilde Katzen wohnten neben Igeln, Eichhörnchen und Vögeln.

Allerdings durften die Tiere nicht frei in Thildas Zimmer umherlaufen, sondern waren in Käfige eingesperrt.

Ohne die nötige Freiheit verfielen die Zwei- und Vierbeiner alsbald in Traurigkeit und waren schon bald ebenso unzufrieden wie die kleine Prinzessin.

Eines Tages kam Thilda die Idee, einen neuen Spielkameraden zu suchen – an ihren alten Gefährten hatte die Königstochter keine Freude mehr.

Sie zog ihr schönstes Kleid an und lief in den Wald, der das Königreich umgab.

Der Wald und seine Bäume standen in voller Blüte.

Hier wohnten zahlreiche Tiere, von denen Thilda eines mit nach Hause nehmen wollte.

Doch Rehe und Füchse ahnten, was ihnen blühte und nahmen Reißaus.

Schon bald waren keine Tiere mehr zu sehen.

Gerade, als Thilda den Heimweg antreten wollte, bemerkte sie einen Schmetterling, der um ihren Kopf flog.

Es war ein Zitronenfalter, dessen gelbe Flügel in der Sonne glänzten.

Der Falter zeigte keinerlei Angst vor der Prinzessin und setzte sich auf ihre Hand.

„Guten Tag“, sagte der Schmetterling und erkundigte sich nach Thilda: „Was führt Euch in den Wald, kleines Fräulein?“.

„Ich suche ein neues Tier für meine Sammlung“, antwortete Thilda und bot dem Falter an, künftig im Schloss zu wohnen.

„Dort gibt es viele andere Tiere, sodass du nicht allein sein musst“, versprach die Prinzessin.

„Und wo soll ich schlafen?“, wollte der Schmetterling wissen, woraufhin Thilda ihm eine kleine Pappschachtel als Wohn- und Schlafplatz anbot.

Die Aussicht auf das Leben in einer Schachtel gefiel dem Zitronenfalter überhaupt nicht.

„Ich muss frei und ungebunden sein, sonst bin ich unglücklich“, entgegnete der Schmetterling.

Seine gelben Flügel hin und her bewegend, sagte der Falter, dass er sich nur in der Natur am wohlsten fühle: „Der Wald ist mein natürlicher Lebensraum, in Gefangenschaft gehe ich ein“.

Die Prinzessin begann zu begreifen, dass der Falter recht hatte.

„Und auch viele andere Tiere gehören nicht in einen Käfig, sondern in die freie Natur“, sprang der Zitronenfalter für seine Artgenossen in die Bresche.

„Aber du kannst mich jeden Tag im Wald besuchen“, sagte der Falter zum Abschied und flog davon.

Auf ihrem Weg zurück ins Schloss dachte Thilda lange über die Begegnung mit dem bunten Schmetterling nach.

In ihrem Zimmer angekommen, warf sie einen Blick auf all die Tiere, die sie angesammelt hatte.

Keines wirkte glücklich im Käfig. 

Also trug Thilda alle Käfige nach draußen und öffnete sie.

Katzen und Waschbären, Hörnchen und Igel sprangen heraus und begannen wild herumzutollen.

Auf ihrem Weg in den Wald drehten sich alle Tiere ein letztes Mal um und winkten Thilda zu. 

Thilda winkte zurück.

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… ich komme aus dem schönen Köln, bin selbst Vater und seit neustem auch Opa. :) Auf dieser Seite findest du Geschichten für Kinder und Erwachsene. Schön, dass du da bist!
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