Wie Ruarangi seine Frau vor dem Feenkönig rettete

Edith Howes
Edith Howes
Wie Ruarangi seine Frau vor dem Feenkönig rettete
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In dieser Erzählung einer Māori-Legende von Edith Howes erfährst du, wie es dem mutigen Ruarangi gelang, seine Frau aus der Gefangenschaft des Feenkönigs zu retten. Um herauszufinden, welche Tricks er dazu einsetzen muss und ob der Feenkönig einfach aufgibt, solltest du sehr aufmerksam lesen. Viel Spaß!

Ruarangi und Lani kannten sich schon ihr Leben lang. Und als sie erwachsen waren, machte Ruarangi seiner Geliebten einen Hochzeitsantrag, den sie glücklich annahm.

So lebten sie glücklich für viele Jahre als Mann und Frau. 

Ruarangis Frau, Lani, war so schön, dass sich der Feenkönig in sie verliebte und sie in seine Feenstadt entführte. 

Dort sprach er einen Zauber, der sie ihr früheres Leben, ihren Mann und ihr Zuhause vergessen ließ.

Als Ruarangis spät abends nach Hause kam und feststellte, dass sein Haus leer war und seine geliebte Frau verschwunden war, war sein Kummer groß.

Nach einer vergeblichen Suche ging er zu einem Zauberer.

„Bitte finde heraus, wo meine Frau ist“, flehte er.

„Was willst du mir für meine Dienste geben?“, fragte der Zauberer.

„Die Hälfte meiner Ernte an Süßkartoffeln“, antwortete Ruarangi.

„Das ist fair. Ich werde sie finden“, versprach der Zauberer.

Daraufhin berührte der Zauberer seinen Zauberring, schloss die Augen und sah alles, was die Vögel, Insekten und anderen Tiere sehen konnten.

„Deine Frau ist in der Stadt des Feenkönigs“, sagte er schließlich. „Der Feenkönig hat einen Zauber gesprochen, der sie dich und ihr Zuhause vergessen lässt. Du musst für sie in die Feenstadt gehen. Ich werde einen Zauberspruch sagen, der sie dazu bringt, sich wieder an alles zu erinnern, wenn du in der Nähe bist.“

Er sagte den Zauberspruch.

Und als er fertig war, sagte der Zauberer: „Nimm roten Schlamm mit. Reib ihn auf die Haut deiner Frau und dann können die Feen sie nicht mehr berühren.“

Ruarangi machte sich auf den Weg und nahm roten Schlamm mit.

Nach vielen Tagen der Reise erreichte er endlich die Feenstadt, eine malerische Ansammlung von spitzen Häusern, die auf einem flachen Hügel gebaut waren.

Er kletterte auf den Hügel und ging durch die Stadt, aber die Häuser und Straßen waren leer. 

Keine einzige Fee war zu sehen!

Ruarangis schöne Frau ging mit dem Feenkönig auf dem Sportplatz spazieren und beobachtete mit müden Augen das Rennen, Springen und Werfen der Feenleute.

Plötzlich, als Ruarangis Fuß die leere Feenstadt auf dem Nachbarhügel berührte, tat der Zauberspruch des Magiers seine Wirkung.

Blitzschnell kam ihre Erinnerung zurück.

„Mein Mann! Mein Ruarangi!“, dachte sie. „Welcher Zauber hat mich gefesselt? Ich muss entkommen.“

Zwei Feen kämpften auf dem Platz miteinander.

Der König und sein ganzes Volk sahen mit großem Interesse zu.

„Ich möchte mit deinen Brüdern hinter uns sprechen“, sagte sie zum König.

Er nickte zustimmend, seine Augen auf die Kämpfer gerichtet.

Sie drehte sich um und ging bergab, wobei sie nur kurz anhielt, um mit den Brüdern des Königs zu sprechen.

Als sie außer Sichtweite war, eilte sie weiter, um zu entkommen.

Als sie die Feenstadt durchquerte, traf sie auf ihren Mann, der nach ihr suchte. „Ruarangi! Mein Mann! Nimm mich mit nach Hause“, rief sie.

Ruarangis Herz schlug vor Freude.

Er rieb ihr Gesicht und ihren Hals mit rotem Schlamm ein, damit kein Feenzauber von ihr Besitz ergreifen konnte. 

Dann nahm er sie mit nach Hause.

Als sie ihr wieder zu Hause waren, gaben ihre Freunde aus Freude über ihre sichere Rückkehr ein großes Willkommensfest.

Auf dem Sportplatz wartete der Feenkönig auf die Frau von Ruarangi.

Als sie nicht zurückkehrte, schickte er einen Boten nach ihr.

Der Bote brachte die Nachricht, dass sie in die Stadt gegangen war.

„Es ist verständlich“, sagte der König. „Sie ruht sich aus, immerhin ist sie ja nur eine Sterbliche.“

Als das Sportspektakel vorbei war, gingen die Feen alle nach Hause. Auch der Feenkönig kehrte zu seinem Palast zurück, aber Lani war nicht da.

Es gab keinen anderen Hinweis als die Fußspuren, die den Hügel hinunterführten. Der König untersuchte die Fußabdrücke.

„Das sind die von Ruarangi und seiner Frau“, rief er. „Er hat es gewagt, in meine Stadt einzudringen und sie von mir zu nehmen. Er soll bestraft werden. Sie soll zurückkehren. Bringt die Armee so schnell wie möglich zusammen. In drei Tagen marschieren wir zu Ruarangis und Lanis Heimat.“

Zwei Tage lang bereitete die Feenarmee ihre Waffen vor und übten fleißig; am dritten Tag marschierten sie mit dem Feenkönig an der Spitze zu Lanis und Ruarangis Haus.

Schnellfüßige Boten verbreiteten die Warnung im ganzen Land: „Der Elfenkönig kommt mit seiner Armee.“

„Bereitet euch auf den Krieg vor“, befahl Ruarangi.

„Das ist nicht nötig“, sagte der Zauberer. „Es gibt einen besseren Weg.“

„Sag es uns“, sagte Ruarangi.

„Nicht so schnell… Was soll ich dafür bekommen, dass ich dir helfe?“, antwortete der Zauberer.

„Die andere Hälfte meiner Ernte an Süßkartoffeln“, versprach ihm Ruarangi.

„Einverstanden. Dann höre auf meine Worte. Du kannst die Feen nicht bekämpfen. Ihre magische Kraft würde dich wehrlos machen. Aber es gibt zwei Dinge, gegen die sie nichts ausrichten können: roter Schlamm und der Dampf von gekochtem Essen.

Die Dorfbewohner hörten dem Zauberer gespannt zu.

Er fuhr fort:

„Beschmiert euch, eure Zäune und Häuser mit dem rotem Schlamm; kocht Essen und stellt es auf euren Mauern und Dächer in den Wind. So wird die Feenarmee keine Möglichkeit haben, euch und euren Häusern zu schaden.“

Die Menschen hörten zu und befolgten die Worte des Zauberers.

Während die Männer alles mit rotem Schlamm einrieben, kochten die Frauen große Mengen an Essen und stellten es dampfend auf die Mauern und Dächer. 

Mit einem lauten Schlachtruf zog das Feenheer vor der wartenden Stadt auf.

Ein heißer Dampfstoß antwortete ihnen und das karmesinrote Leuchten von rotem Schlamm blitzte in ihren bestürzten Augen auf.

„Gegen diese Magie können wir nichts tun!“, riefen sie erschrocken. Viele von den Elfensoldaten wollten schnell wieder nach Hause.

Der Elfenkönig trat hervor und sprach mit lauter Stimme zu ihnen.

„Ich werde ihre Magie überwältigen!“, sagte er.

Er stellte sich vor seine Armee und begann, eine Zauberformel aufzusagen, die den roten Schlamm und den Duft des leckeren Essens verschwinden lassen sollte.

Die Feen, die ihm alle gespannt zuhörten, nahmen ihren Mut zusammen und ertrugen das schreckliche Rot und den erstickenden Dampf.

Aber der Magier, der die Worte des Königs hörte, sprang zum Tor der Stadt und sang einen Zauberspruch, damit die Farbe und das Essen erhalten blieben.

Sie sangen immer lauter und versuchten, einander zu übertrumpfen.

Doch die Farbe und das Essen bewegten sich nicht, ein Zeichen dafür, dass die Macht des Magiers stärker war als die des Königs.

Schließlich erkannte der Elfenkönig, dass er geschlagen war.

Er drehte sich um und gab den Befehl zum Rückzug.

Die Feenarmee marschierte davon und kehrte nie wieder zurück.

Ruarangi und seine schöne Frau Lani wurden durch die Magie des Zauberers gerettet.

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