Eine Vorlesegeschichte über Licht, Freundschaft und kleine Wunder. Die Mäusekinder Lilli und Max feiern ihr Lichterfest im Keller, doch erst mit Hilfe der Glühwürmchen wird es magisch. Sanft, märchenhaft und perfekt zum Einschlafen. Viel Spaß bei dieser Gute-Nacht-Geschichte.

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Unter dem alten Bauernhaus, dort wo es nach Heu und Holz roch, wohnte Familie Maus.

Papa Maus war der geschickteste Baumeister weit und breit, Mama Maus buk die leckersten Körnerkekse, und die Kinder Lilli und Max liebten Feste über alles.

An diesem Abend war etwas Besonderes geplant: das große Lichterfest.

„Ich will, dass es der schönste Abend des ganzen Jahres wird!“, rief Lilli und hüpfte aufgeregt umher.

„Und ich will, dass unser Keller heller leuchtet als der Sternenhimmel!“, fügte Max hinzu.

Papa Maus stellte kleine Tontöpfe auf den Boden, Mama brachte bunte Stoffstücke, und Lilli zündete die erste Kerze an.

Ein warmes, goldenes Licht erfüllte den Raum.

„Oh, wie schön!“, seufzte Mama.

Lilli und Max stellten noch mehr Kerzen auf, bis der ganze Mäusekeller funkelte.

Doch dann passierte es.

Pfffff!

Eine Kerze nach der anderen erlosch.

Zuerst flackerte nur eine, dann flammten sie alle kurz auf und dann war es plötzlich dunkel.

„Oh nein!“, rief Max erschrocken. „Die Kerzen sind aus!“

„Und das Lichtfest ist ruiniert!“, jammerte Lilli.

Papa Maus schüttelte den Kopf. „Ruhig, meine Kinder. Vielleicht hat der Wind durchs Kellerfenster gepustet.“

Er sah nach, aber das Fenster war geschlossen.

Mama seufzte. „Die Kerzen sind einfach leergebrannt. Wir haben keine mehr.“

Lilli setzte sich traurig auf ein Stück Stoff.

„So viel Mühe … und jetzt bleibt nur Dunkelheit.“

Eine Weile war es ganz still. Nur das Tropfen eines Wassertropfens war zu hören.

Da flüsterte Max: „Vielleicht sollten wir trotzdem feiern. Ich kann ja ein Lied singen.“

Er begann leise zu summen.

Seine Stimme hallte im Dunkeln, und Lilli stimmte zaghaft mit ein.

Plötzlich hörten sie ein Summen, aber kein Lied, sondern ein leises Surren.

Ein winziges Licht glimmte in der Ferne auf.

Dann noch eins. Und noch eins.

„Schaut!“, rief Lilli. „Da kommt jemand!“

Durch das kleine Kellerfenster schwebten Dutzende Glühwürmchen herein.

Sie kreisten über den Mäusen, ließen den ganzen Raum in goldenes Schimmerlicht tauchen.

„Guten Abend!“, sagte das größte Glühwürmchen freundlich. „Wir haben euer Lied gehört und dachten, ihr braucht vielleicht ein bisschen Licht.“

Lilli sprang auf. „Oh ja! Ihr seid wunderbar!“

Papa Maus lächelte. „Das ist ja wie Zauberei.“

Die Glühwürmchen bildeten kleine Gruppen und hängten sich an Spinnfäden über die Tontöpfe.

Bald glühte der Keller heller als zuvor, nur viel weicher und schöner.

Mama Maus brachte Körnerkekse, und Papa holte den winzigen Käsekuchen aus der Speisekammer.

Max klatschte in die Pfoten. „Jetzt kann das Lichtfest weitergehen!“

Sie tanzten, lachten und sangen.

Lilli legte sich irgendwann in eine Ecke und sah zu, wie das goldene Licht an den Wänden tanzte.

„Es sieht aus, als würden Sterne bei uns wohnen“, flüsterte sie.

Das größte Glühwürmchen nickte. „Manchmal findet man Licht genau dort, wo man es am wenigsten erwartet.“

Max lächelte. „Und ihr seid jetzt unsere Freunde.“

Als das Fest zu Ende war, zogen die Glühwürmchen hinaus in die Nacht.

Doch sie hinterließen ein sanftes Leuchten, das im Keller noch lange glomm, fast so, als hätten sie einen kleinen Zauberschimmer dagelassen.

Lilli kuschelte sich an Mama.

„Das war das schönste Lichtfest der Welt.“

Mama nickte. „Und wisst ihr, warum?“

Lilli und Max schüttelten die Köpfe.

„Weil Licht nur dann besonders schön ist, wenn man es teilen kann.“

Die beiden Mäusekinder lächelten und schlossen die Augen.

Das goldene Schimmern füllte noch den ganzen Raum, und draußen sang der Wind ein leises Schlaflied.

Und so endete der Lichterabend bei Familie Maus, hell, warm und friedlich.