Eines Tages trifft Lilly im Garten eine winzige Fee, die ihre Zauberkraft verloren hat. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach den verlorenen Funken – und entdecken dabei, dass wahre Magie nicht nur im Zauberstab liegt, sondern auch im Herzen.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
Lilly war ein fröhliches Mädchen mit neugierigen Augen.
Sie liebte es, im Garten zu spielen, Blumen zu pflücken und den Wolken nachzusehen.
Eines Morgens hörte sie ein leises Schluchzen hinter dem Apfelbaum.
Vorsichtig schlich sie näher.
Dort saß eine winzige Fee mit glitzernden Flügeln, die traurig den Kopf hängen ließ.
„Warum weinst du?“, fragte Lilly behutsam.
Die Fee blickte auf.
Ihre Flügel waren matt, und in ihrer Hand hielt sie einen zerbrochenen Zauberstab.
„Ich bin die Fee Alina“, flüsterte sie. „Aber ich habe meine Zauberkraft verloren. Ohne meine Funken bin ich nur noch eine ganz normale Fee.“
Lilly setzte sich neben sie.
„Vielleicht können wir deine Funken wiederfinden“, schlug sie vor.
Alinas Augen wurden ein wenig heller.
„Meinst du wirklich?“
„Natürlich“, sagte Lilly entschlossen. „Wo hast du sie verloren?“
Die Fee überlegte.
„Gestern habe ich versucht, den Himmel bunter zu machen. Ich wollte Regenbogen zaubern. Doch dann hat der Wind meine Funken verweht.“
Lilly sprang auf.
„Dann suchen wir im ganzen Garten!“
Gemeinsam stapften sie los.
Im Rosenbeet fanden sie einen winzigen goldenen Funken, der wie ein Stern glühte.
„Einer ist zurück!“, rief Alina glücklich.
Im hohen Gras entdeckten sie einen blauen Funken, der wie ein Tautropfen glänzte.
„Zwei!“, jubelte Lilly.
Unter dem alten Gartentor schimmerte ein grüner Funken, der wie ein Blatt leuchtete.
„Drei!“, kicherte Alina.
Doch es fehlte noch der wichtigste Funken: der rote, der für Mut stand.
„Ohne den roten Funken kann ich nicht zaubern“, sagte die Fee verzweifelt.
Sie suchten überall – unter Steinen, im Apfelbaum, sogar im Gartenteich.
Doch der rote Funke blieb verschwunden.
Da nahm Lilly die Hand der Fee.
„Vielleicht steckt der rote Funke schon längst in dir“, sagte sie leise.
Alina sah Lilly erstaunt an.
„In mir?“
„Ja“, nickte Lilly. „Mut heißt, weiterzumachen, auch wenn man Angst hat.“
Alinas Herz klopfte.
Und plötzlich begann ihre Brust zu leuchten.
Ein roter Funken glitt hervor, hell und warm.
„Du hast recht!“, rief Alina. „Der Mut war die ganze Zeit in mir.“
Alle Funken wirbelten zusammen und fügten sich in ihren Zauberstab zurück.
Mit einem fröhlichen Schwung zauberte Alina einen kleinen Regenbogen über den Garten.
„Es hat funktioniert!“, jubelte sie.
„Danke, Lilly. Ohne dich hätte ich meine Magie nicht gefunden.“
Lilly lächelte.
„Manchmal braucht man nur einen Freund, der an einen glaubt.“
Von da an besuchte Alina Lilly oft.
Manchmal zauberte sie kleine Lichter in die Blumen.
Manchmal ließ sie die Regentropfen glitzern.
Und immer wieder erinnerte sie Lilly daran, dass die größte Zauberkraft im Herzen liegt.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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P.S.: Du kannst Onkel Guidos Geschichten auch auf den folgenden Plattformen anhören.