Mario, der kleine Marienkäfer, fragt sich, warum er nur fünf Punkte hat, während alle anderen sechs haben. Gemeinsam mit seiner Freundin Lilli macht er sich auf die Suche nach einer Antwort. Ob der schlaue Hugo und ein aufregendes Abenteuer ihm helfen können, erfahrt ihr hier.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte!
...
Mario, der kleine Marienkäfer, saß auf einem großen Grashalm und betrachtete seine Flügel.
„Warum habe ich nur fünf Punkte und alle anderen haben sechs?“, fragte er sich laut.
Seine Freundin Lilli, ein fröhliches Glühwürmchen, kam gerade vorbeigeflogen.
„Was ist los, Mario?“, fragte sie und landete neben ihm.
„Schau mal meine Punkte an,“ sagte Mario und zeigte auf seinen Rücken.
„Alle Marienkäfer, die ich kenne, haben sechs Punkte. Nur ich habe fünf.“
Lilli überlegte kurz und meinte: „Vielleicht hast du deinen sechsten Punkt einfach verloren. Lass uns doch nach ihm suchen!“
Mario schaute sie skeptisch an.
„Einen Punkt verlieren? Geht das denn?“
„Warum nicht?“, sagte Lilli lachend.
„Komm, wir schauen mal im Wald nach.“
Zusammen machten sich die beiden Freunde auf den Weg.
Sie liefen über bunte Blumenwiesen und durch dichte Büsche.
„Vielleicht ist dein Punkt im Moos stecken geblieben,“ schlug Lilli vor und begann, das grüne Moos am Boden zu durchsuchen.
Aber dort war kein Punkt zu finden.
„Oder er ist in den Teich gefallen,“ meinte Mario.
Lilli leuchtete mit ihrem Glühwurmlicht ins Wasser.
„Da ist auch nichts,“ sagte sie nach einer Weile.
Mario seufzte.
„Vielleicht sollte ich einfach akzeptieren, dass ich nur fünf Punkte habe.“
Doch Lilli war nicht bereit aufzugeben.
„Warte mal! Wir fragen den schlauen Hugo, die Eule. Der weiß bestimmt, was los ist.“
Die beiden flogen zur alten Eiche, wo Hugo seinen Schlafplatz hatte.
Hugo, die weise Eule, saß auf einem Ast und putzte gerade seine Federn.
„Guten Tag, Hugo,“ rief Lilli.
„Können wir dich etwas fragen?“
Hugo drehte seinen Kopf zu ihnen und lächelte freundlich.
„Natürlich, meine kleinen Freunde. Was beschäftigt euch?“
„Mario hat nur fünf Punkte, obwohl andere Marienkäfer sechs haben. Warum ist das so?“, fragte Lilli.
Hugo dachte nach und klopfte mit seinem Flügel an sein Kinn.
„Ah, ich glaube, ich weiß die Antwort. Manche Marienkäfer haben besondere Punkte. Vielleicht ist dein sechster Punkt einfach unsichtbar, Mario.“
„Unsichtbar?“, wiederholte Mario erstaunt.
„Wie kann das sein?“
„Manchmal haben Marienkäfer Punkte, die nur zu sehen sind, wenn sie etwas ganz Besonderes tun,“ erklärte Hugo.
„Vielleicht wartet dein sechster Punkt darauf, dass du ein Abenteuer erlebst oder jemandem hilfst.“
Mario dachte über Hugos Worte nach.
„Ein Abenteuer? Oder jemandem helfen? Was könnte das sein?“
„Das wirst du schon herausfinden,“ sagte Hugo geheimnisvoll und schloss seine Augen wieder.
Mario und Lilli flogen weiter und grübelten, was das besondere Abenteuer sein könnte.
Plötzlich hörten sie ein leises Weinen.
„Das klingt, als ob jemand Hilfe braucht,“ sagte Lilli und flog in die Richtung des Geräuschs.
Unter einem großen Blatt fanden sie eine kleine Ameise, die verzweifelt an einem riesigen Krümel zog.
„Was ist los?“, fragte Mario freundlich.
„Dieser Krümel ist so schwer, und ich kann ihn nicht alleine zu meinem Bau bringen,“ jammerte die Ameise.
Mario und Lilli tauschten einen Blick aus.
„Das ist unsere Chance!“, sagte Mario.
„Wir helfen dir.“
Gemeinsam schoben und zogen sie den Krümel, bis er sicher im Ameisenbau angekommen war.
Die kleine Ameise strahlte vor Freude.
„Vielen Dank! Ihr seid meine Helden!“
Mario lächelte und wollte gerade etwas sagen, als Lilli laut rief: „Mario! Schau mal deinen Rücken an!“
Mario drehte sich um und sah in der Spiegelung einer Pütze.
Da war er – sein sechster Punkt!
Er funkelte schwarz und glänzte im Licht.
„Ich hab ihn! Mein sechster Punkt ist da!“, rief Mario überglücklich.
Lilli klatschte in die Hände.
„Hugo hatte recht. Dein Punkt war etwas Besonderes und hat auf den richtigen Moment gewartet.“
Mario war stolz und glücklich.
Von diesem Tag an wusste er, dass seine Punkte nicht nur Zierde waren, sondern auch Geschichten erzählen konnten.
Und wenn er anderen erzählte, wie er seinen sechsten Punkt gefunden hatte, schmunzelte er immer und sagte: „Manchmal muss man einfach nur helfen, um etwas Magisches zu entdecken.“
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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P.S.: Du kannst Onkel Guidos Geschichten auch auf den folgenden Plattformen anhören.