Funkel und Flämmchen sind zwei Drachenbrüder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten – der eine gemütlich, der andere voller Abenteuerlust.
Eines Tages machen sie sich auf den Weg, um die Welt zu entdecken und spannende Dinge zu erleben.
Doch als sie eine zankende Dinosaurierfamilie treffen, beginnt sich etwas in ihnen zu verändern.
Was sie auf ihrer Reise lernen und warum sie sich plötzlich nach Zuhause sehnen, erfährst du in dieser liebevollen Geschichte über Familie, Zusammenhalt und kleine Überraschungen.
Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
...
Hoch oben in den Wolken, zwischen Felsen und glitzernden Wasserfällen, lebten zwei Drachenbrüder: Funkel und Flämmchen.
Funkel war groß, kräftig und mochte es gemütlich.
Flämmchen dagegen war klein, flink und immer voller Energie.
Obwohl sie Brüder waren, waren sie so verschieden wie Tag und Nacht.
„Ich will endlich etwas erleben!“, rief Flämmchen eines Morgens und flatterte aufgeregt mit den Flügeln.
Funkel gähnte und streckte sich. „Was soll’s denn da draußen schon Spannendes geben?“
Doch als Flämmchen vor Aufregung Funken sprühte, ließ sich Funkel schließlich überreden.
„Na gut“, brummte er. „Aber nur, wenn wir jeden Abend ein gemütliches Lagerfeuer machen.“
Und so packten sie ihre Rucksäcke – gefüllt mit gerösteten Nüssen, Honigtropfen und einem weichen Kissen – und machten sich auf den Weg.
Sie wanderten durch bunte Wälder, in denen die Blätter in allen Farben des Regenbogens leuchteten.
Sie flogen über weite Wiesen, wo Blumen wie kleine Sonnen lachten.
Nach vielen Tagen kamen sie zu einem Tal, das von riesigen Fußspuren durchzogen war.
„Was ist denn hier los?“, fragte Flämmchen neugierig und hüpfte auf einen Felsen.
In der Ferne sahen sie eine große Familie von Dinosauriern.
Da war ein brummiger Papa-Triceratops, eine zappelnde Mama-Tyrannosaurierin und drei kleine Dino-Kinder, die sich wild anbrüllten.
„Du hast mein Blatt gefressen!“, schrie das eine Kind.
„Und du hast mich gehauen!“, keifte das andere.
„Jetzt reicht’s!“, brummte der Papa und stampfte so laut, dass die Erde bebte.
Die Drachenbrüder beobachteten alles aus sicherer Entfernung.
„Ui“, flüsterte Flämmchen. „Die haben ja dauernd Streit.“
Funkel nickte und zog seinen Kopf ein. „Und gar keinen Spaß. Das ist ja schlimmer als unser Streit um das letzte Honigbrötchen.“
Den ganzen Tag hörten sie die Dinos zanken, maulen und schimpfen.
Abends machten sich Funkel und Flämmchen ein kleines Feuer und schauten schweigend in die Flammen.
Nach einer Weile sagte Funkel leise: „Weißt du was? Ich vermisse unser Zuhause.“
Flämmchen seufzte. „Ich auch. Selbst Mamas Karottenplätzchen.“
„Und Papas dumme Witze“, ergänzte Funkel und lachte leise.
„Vielleicht haben wir es daheim doch besser, als wir dachten“, murmelte Flämmchen und rollte sich in seine Decke.
Am nächsten Morgen machten sie sich auf den Rückweg.
Sie flogen über Berge, durchzogen von Silberadern, und glitten durch Täler, in denen der Tau wie Diamanten funkelte.
Unterwegs sammelten sie bunte Federn, eine besondere Schnecke für ihre Schwester (falls sie eine bekommen sollten), und leckere Beeren.
„Ich wette, Mama vermisst uns schon“, meinte Funkel.
„Und Papa wartet bestimmt mit heißem Drachenpunsch“, sagte Flämmchen und seine Augen glänzten.
Nach vielen Tagen standen sie endlich wieder vor ihrer Drachenhöhle.
Sie zögerten einen Moment, dann rief Flämmchen: „Mama! Papa! Wir sind zurück!“
Ein fröhliches Rufen und Lachen schallte ihnen entgegen.
Ihre Eltern stürmten aus der Höhle und umarmten sie beide ganz fest.
„Ihr seid ja endlich da!“, rief die Drachenmama mit Tränen in den Augen.
„Wir haben euch so vermisst“, sagte der Drachenpapa.
Dann trat jemand Kleines, Winziges zwischen Mamas Klauen hervor.
Ein winziges, rosa schimmerndes Drachenmädchen mit großen, neugierigen Augen blickte die Brüder an.
„Das ist eure kleine Schwester Lillifee“, sagte die Mama sanft.
Funkel und Flämmchen waren sprachlos.
„Sie ist so... klein“, flüsterte Flämmchen.
„Und glitzert wie ein Stern“, staunte Funkel.
Lillifee kicherte und streckte ihre kleinen Flügelchen aus.
„Brüder!“, quietschte sie fröhlich und hüpfte in Flämmchens Arme.
Da lachten sie alle, und Funkel sagte: „Zu Hause ist es doch am schönsten.“
„Und mit einer Schwester noch schöner“, fügte Flämmchen hinzu.
Am Abend saßen sie gemeinsam ums Feuer, erzählten von ihrer Reise und hörten Lillifees erstes Glucksen.
Die Welt draußen war groß und spannend, aber nichts war so wunderbar wie das eigene Zuhause – mit all seinen Überraschungen und denen, die man liebt.
Auf dieser Webseite findest du tolle Geschichten zum Vorlesen für kleine und große Kindern. Entweder einfach zwischendurch zum Entspannen oder abends als „Gute Nacht“-Geschichte, diese kindergerechten Geschichten passen immer.
Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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P.S.: Du kannst Onkel Guidos Geschichten auch auf den folgenden Plattformen anhören.