

Der kleine Pirat Harald lebt eigentlich hoch oben in den Bergen. Doch jedes Jahr zieht es ihn ans Meer, wo er spannende Abenteuer erlebt. Dieses Mal trifft er auf eine Seesternfamilie, die dringend Hilfe braucht. Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
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Der kleine Pirat Harald war kein gewöhnlicher Pirat.
Er lebte nicht am Meer, sondern hoch oben in den Bergen.
Zwischen grünen Wiesen und hohen Felsen hatte er sein kleines Häuschen mit bunten Fensterläden.
Die Leute im Dorf mochten Harald sehr.
Er war freundlich, half beim Holztragen und erzählte den Kindern von seinen Reisen.
Denn obwohl er in den Bergen wohnte, zog es ihn jedes Jahr ans Meer.
„Dort fühle ich mich frei wie der Wind“, sagte er oft lächelnd.
Eines warmen Sommers packte er wieder seine kleine Piratentasche.
Darin lagen sein Fernglas, ein buntes Kopftuch, seine Muschelsammlung und ein großes Herz für Abenteuer.
Nach einer langen Reise kam Harald endlich am Meer an.
Das Rauschen der Wellen, der Duft nach Salz und die Möwenrufe machten ihn glücklich.
Er schlug sein Zelt direkt am Strand auf und lief barfuß durch den weichen Sand.
Plötzlich hörte er ein leises Wimmern.
Harald kniff die Augen zusammen und schaute genauer hin.
Am Rand einer kleinen Pfütze lagen viele Seesterne.
Die Sonne brannte heiß, und das Wasser zog sich immer mehr zurück.
Die Seesterne bewegten sich kaum noch.
„Oh je“, murmelte Harald. „Ihr dürft doch nicht austrocknen!“
Da hörte er eine winzige Stimme.
„Bitte, lieber Pirat, hilf uns“, flüsterte ein besonders kleiner Seestern.
Harald legte sich auf den Bauch und sprach sanft: „Keine Sorge, ich bin bei euch.“
Er holte schnell seinen Eimer, füllte ihn mit Meerwasser und schöpfte vorsichtig über die Seesterne.
„Ahhh, das tut gut“, seufzte die Seesternmama.
Doch Harald wusste, das reichte nicht.
Die Flut würde erst später zurückkommen, und bis dahin mussten die Seesterne wieder ins tiefere Wasser.
„Ich trage euch dorthin“, beschloss Harald mutig.
Einer nach dem anderen hob er die Seesterne vorsichtig hoch.
„Kitzelt ein bisschen“, lachte er, als die kleinen Arme sich an seine Hände klammerten.
Die Kinder am Strand sahen zu.
„Schaut mal, was macht der Pirat da?“, rief ein Junge.
„Er rettet die Seesterne!“, antwortete ein Mädchen begeistert.
Bald kamen alle Kinder angerannt.
Gemeinsam bildeten sie eine Kette zum Wasser.
Jedes Kind bekam einen Seestern in die Hände und trug ihn ein Stück weiter.
Am Ende setzte Harald sie alle in eine kleine, geschützte Bucht.
Die Seesternfamilie glänzte im klaren Wasser, als wollte sie Danke sagen.
„Ihr seid meine Helden“, sprach die Seesternmama.
Harald lächelte zufrieden.
„Manchmal braucht man keine Schiffe und keine Schätze, um ein echter Pirat zu sein“, sagte er.
„Manchmal reicht ein gutes Herz.“
Die Sonne ging langsam unter und färbte den Himmel golden.
Die Kinder verabschiedeten sich, und die Seesterne winkten mit ihren kleinen Armen.
Harald setzte sich ans Ufer, sah den Wellen zu und spürte eine tiefe Ruhe.
Er wusste, dass dieses Abenteuer ihn noch lange begleiten würde.
Denn das Meer war voller Wunder – und manchmal brauchte es nur jemanden, der genau hinsah.
Mit einem glücklichen Seufzen legte sich der kleine Pirat Harald später in sein Zelt.
Das Rauschen der Wellen sang ihm ein Lied, und er schlief friedlich ein.
Und wer weiß – vielleicht träumte er schon vom nächsten Abenteuer.

Auf dieser Webseite findest du tolle Geschichten zum Vorlesen für kleine und große Kindern. Entweder einfach zwischendurch zum Entspannen oder abends als „Gute Nacht“-Geschichte, diese kindergerechten Geschichten passen immer.
Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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