Für einen Tag Weihnachtsmann

Onkel Guido
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Für einen Tag Weihnachtsmann
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In dieser Weihnachtsgeschichte begleitest du Paul bei einem kleinen Weihnachtsabenteuer. Erst rodelt er jedoch mit seinen Freunden, was dann passiert, erfährst du in den nächsten Minuten.

Der kleine Paul wachte auf, streckte sich und musste direkt grinsen.

Der kleine Blondschopf freute sich auch dieses Jahr auf das Weihnachtsfest.

Als er aus dem Fenster schaute, sah er den hohen Schnee, der vor dem Haus lag.

Das machte ihn noch glücklicher.

Hoffentlich würde dieser auch in ein paar Tagen noch liegen.

Endlich einmal weiße Weihnachten feiern, das wäre doch schön.

Und die Ferien hatten bereits begonnen.

Das wird ein toller Tag, da war er sich sicher.

Er rannte auf Klo und dann schnell in die Küche, um zu frühstücken.

Der Zweitklässler zog sich nach Frühstück rasch ein paar warme Wintersachen an und eilte in die Garage des Hauses, wo er zusammen mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Sophie wohnte.

Dort stand sein Schlitten.

Er hob ihn auf und eilte zum nahe liegenden Stadtpark.

Seine beiden Freunde Jonas und Michel würden dort sicher schon auf ihn warten.

Als er an dem kleinen Hügel ankam, rodelten seine Freunde bereits den Abhang herunter.

„Hey, alles klar?“, fragte er sie.

„Na klar! Komm, rodel mit“, fordert Michel ihn auf.

Sofort eilte Paul mit seinem Schlitten nach oben und sauste ebenfalls den Abhang hinunter.

Gemeinsam hatten die drei Freunde eine Menge Spaß.

Als die Dämmerung einsetzte, entschieden sie sich, nach Hause zu gehen.

Immerhin waren sie vom Schlittenfahren auch sehr erschöpft.

Und so stampften sie gemeinsam durch den tiefen Schnee nach Hause.

Am großen Tor des Parks verabschiedeten sie sich noch kurz.

Paul zog seinen Schlitten hinter sich her.

Als er auf dem Weg nach Hause war, sah er einen Bettler am Straßenrand.

Der Mann hatte einen grauen Bart und saß in seiner verdreckten Kleidung auf dem Gehweg.

„Hey Junge, hast du vielleicht ein bisschen Kleingeld für mich“, bat der alte Mann ihn. Er hatte zwar eine Menge Falten, aber es sah nicht so aus, als wäre ihm kalt.

Das überraschte Paul ein wenig.

Er dachte kurz nach.

Paul hatte gestern sein Taschengeld bekommen.

Pro Woche gaben ihm seine Eltern vier Euro.

Einen Euro hatte er gestern am Kiosk um die Ecke für ein paar Süßigkeiten ausgegeben.

Paul überlegte einen Moment und warf dann eine Zwei-Euro-Münze in den Hut, der vor dem Bettler auf dem kalten Boden im Schnee lag.

„Danke, Junge“, lächelte der ihn freundlich an.

Als Paul im Begriff war, mit seinem Schlitten im Schlepptau seinen Weg weiter fortzusetzen, rief der alte Mann ihn zu sich zurück: „Junge, wie kann ich dir danken?“

„Ist schon gut, ich bekomme ja nächste Woche schon wieder Taschengeld“, entgegnete Paul höflich und wollte weitergehen.

Er hatte es von seinen Eltern gelernt, Erwachsenen gegenüber immer freundlich und respektvoll, aber auch vorsichtig zu sein.

„Nein, ich möchte mich bei dir bedanken!“, sagte der alte Mann freundlich.

Paul zuckte mit den Schultern.

„Ich wüsste nicht, wie. Und ich muss jetzt nach Hause“, antwortet er.

„Du kannst für eine Stunde ich sein, wie wäre das?“, schlug der alte Mann vor.

„Warum sollte ich das wollen? Du hast kein schönes Leben. Du lebst draußen in der Kälte auf der Straße und musst betteln. Sei mir nicht böse, aber ich möchte nicht du sein“, entgegnete der Junge.

„Ich bin nicht der, der du glaubst, dass ich bin!“, versuchte der Alte ihm zu erklären.

Jetzt stand er auf und machte eine kreisförmige Handbewegung.

Paul konnte seinen Augen nicht trauen.

Die Kleidung des Mannes war nicht mehr verdreckt, sondern sauber und rot.

Sein grauer Bart wirkte auf einmal gekämmt und gepflegt.

Die vielen Falten ließen ihn nun nicht mehr ärmlich, sondern weise erscheinen.

Er war der Weihnachtsmann!

Unglaublich!

„Bist du …“, fing Paul an.

„Ja, das bin ich! Möchtest du jetzt meine Rolle übernehmen?“

Paul wurde euphorisch.

Er sollte für eine Stunde der Weihnachtsmann sein.

Das Angebot konnte er nicht ausschlagen.

Jedes Kind träumte davon.

Er hatte eine einzigartige Möglichkeit.

Ihm stockte der Atem, als er antworten wollte.

„Klar!“, schoss es aus ihm heraus.

„Nun gut, dann soll es so sein“, sagte der Weihnachtsmann bestimmt.

Wieder machte der Weihnachtsmann eine kreisförmige Handbewegung.

In Sekundenschnelle hatten die beiden ihre Rollen getauscht.

Paul sah aus wie der alte Mann und er wie Paul.

Der Junge konnte es nicht glauben, er war nun der Weihnachtsmann.

„Bist du bereit?“, fragte der kleine Junge.

„Wie? Was? Wo?“, fragte Paul mit einer tiefen Stimme.

Paul war verwirrt.

„Du musst nun meine Aufgaben übernehmen“, erklärte der kleine Junge.

„Was muss ich denn machen?“, fragte Weihnachtsmann Paul.

„Ach, das findest du schon raus. Lass dich überraschen. Bist du also bereit?“

„Ja!“, antwortete Paul mit einem leichten Zögern.

Was würde jetzt passieren?

Er hatte keine Ahnung.

Aber egal, er musste es sprichwörtlich am eigenen Leib erfahren.

Wieder machte der Weihnachtsmann, in der Gestalt von Paul seine Handbewegung.

Paul saß plötzlich inmitten des großen Einkaufscenters ihrer kleinen Stadt auf einem Stuhl.

Vor ihm war eine lange Schlange mit Kindern, die sich brav anstellten, um vom Weihnachtsmann ein Geschenk zu erhalten.

Das Einkaufscenter war weihnachtlich geschmückt.

Direkt bei ihm, in der Mitte der großen Eingangshalle, stand der riesige Weihnachtsbaum mit funkelnden Lichtern.

Ein kleiner Junge, etwa fünf Jahre alt, stand vor ihm und schaute ihn erwartungsvoll mit großen Augen an.

Paul nahm eines der kleinen Geschenke, die neben ihm standen.

Er überlegte kurz, was er jetzt machen muss.

Dann fiel es ihm wieder ein.

„Warst du auch dieses Jahr lieb?“, fragte Weihnachtsmann Paul.

„Ja, das war ich“, entgegnete der kleine Junge.

„Prima. Dann habe ich hier etwas für dich!“, sagte Paul.

Paul überreichte dem Kleinen eine Tüte mit ein paar Süßigkeiten.

„Danke, lieber Weihnachtsmann“, freut sich der kleine Junge.

„Gerne, aber sei weiterhin brav. Hast du denn Geschwister?“, fragte Weihnachtsmann Paul neugierig.

„Ja, eine kleine Schwester“, antwortete der Junge.

„Das ist ja toll! Dann vergiss nicht, die Weihnachtssüßigkeiten mit ihr zu teilen. Denn wer mit anderen teilt, wird im Leben belohnt“, gab ihm Paul mit einem Augenzwinkern mit auf den Weg.

Der kleine Junge nickte energisch und machte Platz für das nächste Kind.

Auch diesem Kind stellte Paul die Frage, ob sie denn auch brav waren. Und dem nächsten, und dem nächstem.

Bis er plötzlich wieder draußen und der Weihnachtsmann mit einem breiten Lachen vor ihm.

„Das hast du ganz hervorragend gemacht, Paul. Jetzt geh aber schnell nach Hause und an Weihnachten bekommst eine besondere Bonus-Überraschung von mir.“

Paul blinzelte und als er die Augen wieder öffnete, war der Weihnachtsmann verschwunden.

Er kratze sich kurz am Kopf und lief dann schnell mit seinem Schlitten nach Hause – mittlerweile war er ziemlich müde.

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… ich komme aus dem schönen Köln, bin selbst Vater und seit neustem auch Opa. :) Auf dieser Seite findest du Geschichten für Kinder und Erwachsene. Schön, dass du da bist!
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