An einem heißen Sommertag genießen Minna und die Kinder ein Picknick im Wald – doch plötzlich entdecken sie Rauch.

Mit Mut, Köpfchen und Zusammenhalt verhindern sie Schlimmeres und lernen, wie wichtig es ist, den Wald zu schützen.

Eine spannende Geschichte über Achtsamkeit, Verantwortung und echte Waldfreundschaft.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Es war ein heißer Sommertag, und die Sonne brannte auf die Baumwipfel des Waldes.

Die Blätter raschelten nur ganz leicht, als hätte selbst der Wind beschlossen, eine Pause zu machen.

Minna, die kleine Hexe mit dem großen Herz, hatte sich unter einem alten Baum in den Schatten gesetzt.

Neben ihr blinkte Lumino, das Glühwürmchen, schläfrig vor sich hin.

„Ganz schön warm heute, was?“, murmelte Minna und wedelte sich mit einem großen Blatt frische Luft zu.

Die Kinder aus dem Dorf waren auch da.

Sie hatten Decken, Kekse und eine Flasche Apfelschorle dabei.

„Das ist das perfekte Wetter für ein kleines Picknick“, rief Max.

„Aber nur im Schatten“, sagte Lisa. „Die Sonne ist ganz schön heiß.“

Minna nickte.

„Und wir müssen besonders gut auf den Wald aufpassen, wenn es so trocken ist.“

Lea sah sich um.

„Wieso denn? Der Wald ist doch groß. Der wird schon auf sich selbst aufpassen.“

„Oh nein“, sagte Minna ernst. „Wenn es so trocken ist wie heute, kann ein kleiner Funke ganz viel Schaden anrichten.“

„Wie ein Feuer?“, fragte Paul mit großen Augen.

„Ja“, sagte Minna. „Ein einziges Stück Glas oder eine noch warme Glut kann den ganzen Wald in Gefahr bringen.“

Gerade in diesem Moment raschelte es im Gebüsch.

Ein Igel kam angerannt, keuchend und ganz aufgeregt.

„Minna! Es qualmt! Da hinten bei der alten Eiche!“

Minna sprang sofort auf.

„Kinder, bleibt zusammen! Ich sehe nach!“

Aber Lisa stand auch schon.

„Ich komme mit!“

Gemeinsam mit dem Igel und Lumino rannten sie durch das Unterholz.

Und tatsächlich – bei der alten Eiche stieg eine kleine Rauchwolke auf.

Ein paar trockene Zweige glimmten, und es roch verbrannt.

„Oh nein!“, rief Minna. „Das ist gefährlich!“

Sie holte schnell ihren kleinen Zauberkrug mit Frischwasser, den sie immer bei sich trug.

Lisa rannte los, um mit ihrem Trinkbecher Wasser aus einem nahen Bach zu holen.

„Gleich bin ich wieder da!“, rief sie.

Minna streute etwas Kräuterstaub über die Glut und goss vorsichtig das Wasser darauf.

„Nicht zu viel, sonst fliegt die Asche in alle Richtungen“, sagte sie ruhig.

Lumino flog aufgeregt im Kreis.

„Zum Glück haben wir’s früh gesehen“, brummte der Igel.

Lisa kam zurück, und zusammen löschten sie das letzte Glimmen.

Als nur noch nasse Erde übrig war, atmete Minna tief durch.

„Das war knapp.“

„Was war das überhaupt?“, fragte Lisa.

Minna sah sich um – und entdeckte eine zerbrochene Glasflasche im Gras.

„Die Sonne hat durch das Glas geschienen, wie durch eine Lupe. Und das hat das trockene Holz zum Qualmen gebracht.“

Lisa wurde ganz still.

„Das hätte wirklich schlimm enden können.“

Zurück bei den anderen Kindern erklärte Minna alles ganz genau.

„Man darf keine Flaschen oder Scherben im Wald lassen. Und auch keine Zigaretten oder Feuerzeuge. Grillen ist im Wald sowieso verboten, besonders im Sommer.“

„Und wenn wir Rauch sehen?“, fragte Max.

„Dann ruft ihr sofort einen Erwachsenen. Oder wenn ihr ein Handy habt, wählt ihr die Feuerwehr – die 112“, sagte Minna.

„Und bis Hilfe kommt, macht ihr nichts allein. Nur beobachten, aber in sicherem Abstand bleiben.“

Die Kinder nickten ernst.

„Heute haben wir richtig was gelernt“, sagte Paul.

„Und den Wald gerettet!“, rief Lea.

Am Abend saßen sie noch zusammen auf der Picknickdecke.

Lumino leuchtete sanft, der Wald war wieder ruhig.

Minna blickte in die Runde.

„Weißt du“, sagte sie, „der Wald ist wie ein großes, grünes Herz. Wenn wir gut auf ihn aufpassen, schlägt es noch viele, viele Jahre.“

Die Kinder legten sich ins Gras und sahen zu, wie die Sterne aufleuchteten.

Und tief in ihrem Inneren wussten sie: Heute waren sie ein bisschen wie kleine Waldhüter gewesen – mit Mut, Aufmerksamkeit und einem Funken Freundschaft.