Benni liebt es, draußen zu spielen und die Natur zu erkunden. Als er mit seiner Oma einen Spaziergang macht, erfährt er, dass Steine Geschichten erzählen können – wenn man genau hinsieht und zuhört. Neugierig macht er sich auf die Suche und entdeckt, dass selbst die kleinsten Dinge große Lektionen bereithalten.

Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.

...

Benni war ein aufgeweckter kleiner Junge mit einer großen Neugier.

Er liebte es, draußen in der Natur zu spielen, Steine zu sammeln und die Welt zu entdecken.

Eines Tages machte er mit seiner Oma einen Spaziergang im Wald.

Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten, und es duftete nach frischem Moos.

Benni bückte sich und hob einen besonders glatten, runden Stein auf.

„Schau mal, Oma, der ist perfekt!“, rief er begeistert.

Seine Oma lächelte.

„Weißt du, Benni, manche Steine erzählen Geschichten“, sagte sie geheimnisvoll.

Benni runzelte die Stirn.

„Steine können doch nicht sprechen!“, meinte er zweifelnd.

Oma zwinkerte.

„Das kommt ganz darauf an, ob du gut zuhörst.“

Benni drehte den Stein neugierig in seinen Händen.

Er war warm von der Sonne und fühlte sich weich an.

„Was soll er mir denn erzählen?“, fragte Benni.

„Jeder Stein hat eine Reise hinter sich“, erklärte Oma.

„Vielleicht kommt dieser hier aus einem großen Berg oder aus einem alten Fluss. Wenn du genau hinsiehst, kannst du Spuren seiner Geschichte entdecken.“

Benni betrachtete den Stein genauer.

Er bemerkte kleine Linien, als wären sie von Wasser geformt.

„Vielleicht war er mal ein großer Fels, der vom Regen weggespült wurde!“, überlegte er laut.

Oma nickte.

„Ganz genau! Und weißt du was? Steine haben Geduld. Sie warten und warten, bis der Wind oder das Wasser sie weiterträgt. Sie können uns lehren, geduldig zu sein.“

Benni überlegte.

Er war oft ungeduldig, wenn er etwas sofort haben wollte.

„Also sind Steine richtige Lehrmeister?“, fragte er erstaunt.

Oma lachte.

„Auf ihre eigene Weise, ja.“

Benni steckte den Stein in seine Hosentasche.

„Dann behalte ich ihn als meinen Geduldsstein!“

Sie gingen weiter durch den Wald.

Benni entdeckte einen bunten, glitzernden Stein im Bach.

„Wow! Der funkelt ja!“, rief er begeistert.

Er zog die Schuhe aus und stieg vorsichtig ins Wasser.

Der Bach war kühl, und das Wasser kitzelte an seinen Füßen.

Er bückte sich und hob den Stein auf.

„Was erzählt dieser Stein, Oma?“

Oma betrachtete ihn.

„Vielleicht hat er gelernt, dass es gut ist, anders zu sein. Jeder Stein ist einzigartig – so wie jeder Mensch.“

Benni drehte den Stein in seinen Fingern.

Er dachte an einen Jungen in seiner Klasse, der immer allein war, weil er anders war als die anderen.

„Vielleicht soll ich netter zu Tim sein“, murmelte er nachdenklich.

Oma lächelte.

„Das wäre eine schöne Idee.“

Benni steckte auch diesen Stein ein.

„Dann ist das mein Freundlichkeitsstein.“

Sie gingen weiter und erreichten eine Lichtung.

Hier lagen viele große, moosbedeckte Steine.

Benni kletterte auf einen und ließ sich ins weiche Moos sinken.

„Oma, was kann mir dieser Stein beibringen?“

Oma setzte sich neben ihn.

„Dieser Stein liegt hier vielleicht schon hunderte Jahre. Er hat gesehen, wie sich der Wald verändert, wie Tiere kommen und gehen. Er erinnert uns daran, dass die Natur wertvoll ist und wir sie schützen müssen.“

Benni strich über das Moos.

„Dann ist das mein Naturstein.“

Er lächelte.

„Ich werde besser darauf achten, keinen Müll in den Wald zu werfen.“

Oma drückte seine Hand.

„Du lernst schnell, Benni.“

Die Sonne begann langsam unterzugehen, und es war Zeit, nach Hause zu gehen.

Benni betrachtete seine drei Steine.

Jeder hatte ihm etwas beigebracht: Geduld, Freundlichkeit und den Schutz der Natur.

Er fühlte sich, als hätte er heute ein kleines Geheimnis entdeckt.

„Oma, ich glaube, Steine können wirklich sprechen – wenn man ihnen zuhört.“

Oma lachte.

„Ganz genau, mein Schatz.“

Mit einem glücklichen Gefühl und drei besonderen Steinen in der Tasche machte sich Benni auf den Heimweg.