In dieser kurzen Fabel lernst du, warum es schlau ist, nicht unachtsam zu sein, nur weil jemand dir Komplimente macht. Viel Spaß!

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Eines Tages fand ein Rabe ein Stück Käse im Gras.

Darüber freute er sich sehr, denn er liebte Käse.

Schnell nahm er das Stück in seinen Schnabel und flog damit zum nächsten Baum.

So konnte es ihm niemand wegnehmen.

Doch plötzlich hörte er eine Stimme:

„Hallo, Herr Rabe!“

Er schaute sich interessiert um.

„Ich bin hier unten!“, rief die unbekannte Stimme.

Der Rabe schaute hinunter und sah unter dem Baum einen Fuchs stehen.

„Ach, Herr Rabe, ich muss Ihnen dringend etwas sagen“, sagte der Fuchs, nachdem er die Aufmerksamkeit des Raben gewonnen hatte.

„Was will der denn von mir?“, dachte der Rabe verwundert.

„Ich habe Sie schon von Weitem gesehen, weil Ihr Gefieder so toll in der Sonne glänzt“, fuhr der Fuchs fort.

„Da musste ich herkommen, um Sie aus der Nähe zu bewundern. Denn solch eine Pracht habe ich noch nie gesehen.“

Der Rabe fühlte sich sehr geschmeichelt.

„Na ja, da hat er schon recht. Meine Federn können sich sehen lassen“, dachte er stolz. 

Also reckte er sich und schlug mit den Flügeln, um seine ganze Schönheit zu zeigen.

„Aber sagen Sie mal“, rief der Fuchs, „können Sie eigentlich auch singen? Denn wenn Ihr Gesang genauso schön wie Ihr Federkleid ist, dann sind Sie wirklich der König aller Tiere hier im Wald.“

„Nichts leichter als das“, dachte der Rabe, riss seinen Schnabel weit auf und sang: „Alle Vögel sind schon da, alle Vögel, alle …“, denn das war sein Lieblingslied.

Aber sobald er den Schnabel geöffnet hatte, fiel das Stück Käse auf den Boden.

Der Fuchs war direkt zur Stelle, schnappte das Stück Käse und fraß es auf.

„Ha ha ha! Werden Sie nicht zu leichtsinnig, nur weil Ihnen jemand schmeichelt, Herr Rabe“, rief der Fuchs und lief schnell in den Wald, wo er verschwand.

Der Rabe schämte sich, weil er so eitel und leichtgläubig gewesen war und schwor, in Zukunft vorsichtiger zu sein.