Fridolin ist ein neugieriges kleines Wildschwein, das lieber Schmetterlinge jagt, als auf seine Mama zu hören. Doch eines Tages wird ihm seine Abenteuerlust zum Verhängnis – er verliert seine Familie im Wald! Ganz allein und verzweifelt entdeckt er eine Herde Kühe, die ihn freundlich aufnimmt. Ob er dort ein neues Zuhause findet? Viel Spaß mit dieser Gute-Nacht-Geschichte.
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Im tiefen Wald, wo hohe Bäume rauschten und Vögel zwitscherten, lebte ein kleines Wildschwein namens Fridolin mit seiner Familie.
Fridolin war ein neugieriges Ferkel. Immer wollte er alles entdecken, und oft hörte er nicht, wenn seine Mama ihn rief.
„Fridolin, bleib bei uns!“, ermahnte sie ihn immer wieder. Doch Fridolin hatte oft andere Pläne.
Eines Tages durchstreifte die Rotte, wie eine Wildschweinfamilie genannt wird, den dichten Wald auf der Suche nach Futter.
Plötzlich flatterte ein wunderschöner Schmetterling mit leuchtend blauen Flügeln an Fridolin vorbei.
Seine Augen leuchteten vor Staunen.
„Oh, wie hübsch du bist!“, rief er und lief los, um ihn zu verfolgen.
Der Schmetterling flog höher und höher, tanzte von Blume zu Blume und führte Fridolin immer tiefer in den Wald.
Ganz vertieft in das bunte Flattern bemerkte das kleine Wildschwein nicht, wie weit es sich von seiner Familie entfernt hatte.
Erst als der Schmetterling plötzlich verschwand, hielt Fridolin inne.
Er blickte sich um.
Der Wald war plötzlich stiller als sonst.
Keine grunzenden Stimmen, kein Rascheln der anderen Wildschweine – nichts.
„Mama?“, rief er vorsichtig.
Aber es kam keine Antwort.
„Papa? Oma? Onkel?“, rief er lauter, doch nur der Wind streichelte die Blätter der Bäume.
Panik stieg in ihm auf.
Er rannte in eine Richtung – nichts.
Dann in eine andere – noch immer keine Spur seiner Familie.
Seine kleinen Beine wurden müde, und Tränen stiegen ihm in die Augen.
„Warum habe ich nicht auf Mama gehört?“, schluchzte er leise.
Gerade als er den Mut zu verlieren drohte, entdeckte er auf einer Lichtung eine große Herde Kühe.
Die sanften Tiere grasten friedlich auf der Wiese.
Vorsichtig trat Fridolin näher.
Die Kühe hoben ihre Köpfe und betrachteten ihn neugierig.
Eine große, braune Kuh mit freundlichen Augen kam auf ihn zu.
„Na, wer bist denn du, kleines Kerlchen?“, fragte sie mit sanfter Stimme.
„Ich… ich heiße Fridolin und ich habe meine Familie verloren!“, stammelte er und schniefte.
Die Kuhmama, die Berta hieß, schnaubte mitfühlend und legte vorsichtig ihre Nase an Fridolins Kopf.
„So ein Pech, kleiner Freund. Du kannst nicht alleine im Wald bleiben. Komm, bleib erst mal bei uns.“
Fridolin zögerte, aber Bertas warme Stimme beruhigte ihn.
Er schmiegte sich an ihre Seite.
Die anderen Kühe schauten verwundert, doch als Berta ihnen erklärte, was passiert war, rückten sie näher und akzeptierten Fridolin in ihrer Mitte.
In dieser Nacht schlief das kleine Wildschwein an Bertas Seite, gewärmt von den großen, sanften Kühen.
Als der Morgen dämmerte, kam der Kuhhirte auf die Weide, um nach seinen Tieren zu sehen.
Er rieb sich verwundert die Augen, als er Fridolin zwischen den Kühen entdeckte.
„Na sowas! Ein Wildschwein mitten unter meinen Kühen!“, rief er lachend.
Er beobachtete, wie Berta liebevoll über Fridolin wachte.
Wie der kleine Kerl zufrieden zwischen den Kühen graste.
„Nun gut, wenn ihr euch versteht, darf er bleiben!“, entschied der Hirte schmunzelnd.
So wuchs Fridolin inmitten der Kühe auf.
Er lernte, wie man gemütlich auf der Wiese liegt und wiederkäut, auch wenn das für ein Wildschwein seltsam war.
Er rannte mit den Kälbern über die Weide und badete mit ihnen im Fluss.
Berta wurde seine neue Mama und passte auf ihn auf.
Manchmal dachte er noch an seine Wildschweinfamilie, doch er wusste: Hier war er sicher und geliebt.
Und so lebte Fridolin, das kleine Wildschwein, glücklich zwischen den Kühen – für immer.
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Wir wünschen dir ganz viel Spaß beim Lesen oder Anhören.
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